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Magdeburg
„Ich arbeite daran, mich überflüssig zu machen“
Sophie Schönemann: Alltagsheldin von MWG und Pfeifferschen Stiftungen
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Königin Luise von Preußen war gebildet und beliebt, galt vor gut 200 Jahren als kindlich unbefangen und verspielt. Das waren wohl die Gründe, ein Wohnquartier der MWG-Wohnungsgenossenschaft in der Magdeburger Altstadt nach der Mutter Kaiser Wilhelms I. zu benennen. Zeitgenossen beschrieben Luise als schön und anmutig - mit diesen Attributen lässt sich auch der Gebäudekomplex aus insgesamt 132 Wohnungen an der Erzberger Straße skizzieren. Im Dezember 2021 sind die ersten Mieter eingezogen.
Mittendrin hat die MWG ein Projekt geplant, um nachbarschaftliches und Generationen übergreifendes Miteinander in der modernen Stadt zu stärken. In Kooperation mit den Pfeifferschen Stiftungen bildet ein professionelles Quartiersmanagement das Herzstück des Luisencarrés. Die Leiterin ist keine Majestät, sondern wird von ihren Mitmenschen als Alltagsheldin beschrieben. Sophie Schönemann versteht sich als Architektin eines sozialen Miteinanders aller Generationen. Sie sagt: „Unter anderem geht es darum, einer möglichen Vereinsamung älterer Menschen entgegenzuwirken.“ Dafür hat die Quartiersmanagerin verschiedene Stilmittel etabliert: „Begegnungsangebote in Gemeinschaftsräumen gehören ebenso dazu wie eine regelmäßige Pflegeberatung, die Organisation von Nachbarschaftshilfen und ein ambulanter Betreuungsdienst.“ Hinzu kommt die im Luisencarré ansässige Tagesbetreuung der Pfeifferschen Stiftungen mit 17 Plätzen als Ort der Begegnung und gemeinsamer Aktivitäten bis hin zu Ausflügen, Sport und Spiel, Kochen und Backen, Basteln, Handwerken sowie ein regelmäßiger Kaffeeklatsch.
Senioren lernen, wie man eine Email schreibt
Ihr Aufgaben-Spektrum definiert Sophie Schönemann so: „Wir beleben unser Quartier mit Veranstaltungen, bringen jung und alt zusammen und vermitteln individuelle Unterstützungen in der Nachbarschaft.“ Am Anfang dieser Ideen stand eine Umfrage unter den Bewohnern, die die Pfeifferschen Stiftungen als Träger des Quartiersmanagements gemeinsam mit der MWG initiiert hatten. Entstanden sind daraus etliche Vorhaben, die Sophie Schönemann als Mikroprojekte bezeichnet: „Wir treiben gemeinsam Sport, gehen ins Kabarett oder organisieren Info-Nachmittage zur digitalen Kompetenz. Hier lernen ältere Menschen beispielsweise, wie sie eine Email schreiben.“ Sophie Schönemann berichtet von einem kürzlich stattgefundenen Vortrag der Uni zum Thema „Studieren über 60“, von einem italienischen Abend oder von zünftigen Grillfeten. Ihre Aufgabe dabei: „Ich bereite den Boden dafür, dass Menschen mit gleichen Interessen zusammenfinden.“ Dabei soll es aber nicht für alle Zeit bleiben: „Ich arbeite auch daran, mich irgendwann überflüssig zu machen.“ Bedeutet: Eines Tages sollen die Mieter in der Lage sein, die gemeinsamen Projekte selbständig weiter zu führen. Einen Termin dafür gibt es allerdings noch nicht.
Ein Mehrwert für Mieter und Besucher
Erfolgreiche Beispiele für erfolgreiches Quartiersmanagement gibt es bereits in Sachsen-Anhalt. In Letzlingen hat Sophie Schönemann ein solches Projekt etabliert, ehe sie ihren Job in der Luise angetreten hat. Die Pfeifferschen Stiftungen haben ein ähnliches Konzept auch in Osterburg etabliert. Zu den Eigenschaften, die eine Managerin mitbringen sollte, zählt Sophie Schönemann soziale Kompetenz: „Man sollte in der Lage sein, Leute mitzureißen.“ Die Faszination ihres Berufs beschreibt die 35-Jährige so: „Ich kann auf unterschiedliche Weise wirksam sein, um den Menschen einen Mehrwert zu verschaffen.“ Die Zusammenarbeit ihrer diakonischen Einrichtung mit der Wohnungsbaugenossenschaft könnte aus ihrer Sicht nicht besser funktionieren: „Sie ist geprägt von gegenseitiger Wertschätzung.“
Die Begegnungsstätte ist nicht nur für Bewohner des Lusiencarrés und MWG-Mitglieder offen. Mitmachen können alle, die in der Gegend wohnen. Aufgewertet wird der ohnehin attraktive Gebäudekomplex aus insgesamt 132 Wohnungen durch einen Innenhof mit Stellplatzanlage, einem Spielplatz sowie einer umfangreichen Bepflanzung aus Bäumen, Sträuchern und Gräsern. Mittendrin gibt es drei Hochbeete - von den Mietern gebaut, bepflanzt, gepflegt und mit einem Grillabend eingeweiht. Die Fördermittel für dieses Projekt hat das Quartiersmanagement beantragt und bewilligt bekommen. Darin wachsen Kräuter, kleine Obstbäume und Blumen. Luise, die Königin von Preußen, hätte mit Sicherheit ihre Freude daran.
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