Magdeburg
Als Physiotherapeut hautnah dabei
Eicke Schiller
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Juliane Graichen, Projektleiterin
Foto: Denny Kleindienst
Magdeburger hält die deutschen Schwimmer fit
Romy Bergman
Es war ein historischer Augenblick bei den Olympischen Spielen in Paris 2024, als der Magdeburger Lukas Märtens ganz oben auf dem Siegertreppchen stand. In diesem Triumph des 22-Jährigen steckt neben der Leistung des jungen Schwimmers auch die der treuen Begleiter hinter den Kulissen.
Einer von ihnen ist Eicke Schiller, für den in diesem Jahr ein großer Wunsch in Erfüllung ging. Er war als Physiotherapeut in der französischen Hauptstadt mit dabei und hatte die deutschen Schwimmerinnen und Schwimmer bei ihren Wettkämpfen begleitet. Und nicht nur Paris: In seiner Karriere als Physiotherapeut hat er schon so manches erreicht, wovon andere Kollegen nur träumen können: 2023 war der Magdeburger als Betreuer der deutschen Schwimmer bei der Weltmeisterschaft in Fukuoka am Start. Im April 2024 begleitete er die Schwimmer des SCM bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin.
Seit 25 Jahren ist Eicke Schiller als Physiotherapeut tätig, davon betreut er seit vier Jahren die Schwimmer des SC Magdeburg, von denen gleich vier in Paris antraten. Er ist also einer der wenigen, der die individuellen Stärken und Schwächen der Athleten kennt.
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Betreuung bei Olympia war schon lange ein Wunsch
Den Wunsch, als Physiotherapeut mit nach Olympia zu fahren, habe der Magdeburger schon lange verspürt. Denn nicht nur beruflich, auch privat sei Sport schon immer sein Leben gewesen. Er selbst hat früher Fußball gespielt, ist bis 2023 jahrelang als Trainer aktiv gewesen. „Dementsprechend kenne ich einige Abläufe, die Sportler ebenso haben“, erzählt er. „Wobei die Schwimmer noch einmal anders zu betrachten sind, als beispielsweise Fußballer.“ Sowohl, was die Intensität des Trainings, als auch die Versorgung von Verletzungen oder physiotherapeutische Praktiken angeht.
Worauf es bei der Betreuung von Schwimmern ankommt
Während man beispielsweise bei einer Kontaktsportart wie Handball oder Fußball die Ursache einer Beschwerde oftmals schnell erkenne, hätten Schwimmer häufiger mit sogenannten funktionellen Verletzungen zu kämpfen. „Das bedeutet, dass durch eine Überbelastung von einer bestimmten Muskulatur damit eine andere Struktur kaputt geht“, erklärt Eicke Schiller. Typische Beschwerden bei Schwimmern seien dabei Rücken- und Schulterschmerzen. Das liege aber in der Natur der Sache, so Schiller: So würden die Profi-Schwimmer beispielsweise täglich Kraft und Ausdauer trainieren, meistens zwei Mal davon im Wasser und einmal an Land. „Das heißt, sie trainieren drei Mal am Tag. Und das machen die sechs Tage in der Woche.“
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Physiotherapeut ist ein Vollzeitjob: Rund um die Uhr auf den Beinen
Begleitet er die Schwimmer zu ihren Trainingslagern, ist er rund um die Uhr dabei, steht mit ihnen früh morgens um sechs Uhr auf und geht erst nachts ins Bett, wenn auch der Letzte therapiert wurde. Innerhalb dieser Trainingsphasen arbeitet er viel präventiv mit den Sportlern, erklärt er. „Man schaut, welche Dinge es zu verändern gibt. Es ist nicht so, dass wir nur locker ein bisschen massieren, sondern wir schauen, welche Muskeln er gut ansteuern kann und welche nicht. Wo können wir vielleicht noch ein bisschen was machen, dass er noch mehr Kraft rausholen kann? All sowas.“
Worauf es bei der Betreuung von Schwimmern ankommt
Während man beispielsweise bei einer Kontaktsportart wie Handball oder Fußball die Ursache einer Beschwerde oftmals schnell erkenne, hätten Schwimmer häufiger mit sogenannten funktionellen Verletzungen zu kämpfen. „Das bedeutet, dass durch eine Überbelastung von einer bestimmten Muskulatur damit eine andere Struktur kaputt geht“, erklärt Eicke Schiller. Typische Beschwerden bei Schwimmern seien dabei Rücken- und Schulterschmerzen. Das liege aber in der Natur der Sache, so Schiller: So würden die Profi-Schwimmer beispielsweise täglich Kraft und Ausdauer trainieren, meistens zwei Mal davon im Wasser und einmal an Land. „Das heißt, sie trainieren drei Mal am Tag. Und das machen die sechs Tage in der Woche.“
©Viktoria Kühne/ Patrick Pleul/dpa